Knotenpunktabfolge: 1-27-50-29-99-31-25-20-78-80-35-47-6-81-64-72-20-16-39-8-70-8-12-33-1
Dieser Rundkurs in den Naturpark-Gemeinden Geeste und Twist erläutert
mit ihren bedeutsamen Museen und Aussichtspunkten die Zusammenhänge zwischen
Moor und Energie.
Die
43 Kilometer lange Tour startet mit dem Emsland Moormuseum in Groß
Hesepe bei einer der sogenannten Moorpforten – Anlaufstellen im Internationalen
Naturpark Bourtanger Moor. Interessant und kenntnisreich aufbereitet
informiert Europas größtes Moormuseum die Museumsbesucher in zwei modernen
Ausstellungshallen über das harte Leben der ersten Siedler bis zum
industriellen Torfabbau mit dem größten Pflug der Welt.
Die Route führt vorbei am Heseper
Torfwerk durch Klein Hesepe und parallel zur Ems über Geeste-Dalum zum Dalum-Wietmarscher
Moor. Das Naturschutzgebiet schützt einen Rest des ehemals
zusammenhängenden, weiträumigen Hochmoorkomplexes "Bourtanger Moor". Nach der Einstellung des industriellen Torfabbaus haben
sich in diesem Gebiet Moorheiden und Pfeifengras-Moorstadien entwickelt. Die
umzäunten Flächen werden u.a. durch Schafbeweidung baumfrei gehalten. Das
Dalum-Wietmarscher Moor ist als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Es gilt mit
seiner Pflanzenwelt und nassen Standorten als Brutgebiet für Wiesen- und
Watvogel wie Kiebitz oder Rotschenkel.
Direkt
am Radweg liegt im Nordosten des Dalum-Wietmarscher Moores der Aussichtshügel.
Der kleine Abstecher den Hügel hinauf für schöne Ein- und Ausblicke lohnt sich
insbesondere im Spätsommer, wenn Glocken- und Besenheide das Moor in eine
beeindruckende Lila-Laune-Decke hüllen.
Ein
paar Knotenpunkte später findet man vielleicht beim Wandeln über den Weg des
Glücks in dem Birkenbruchwald hinter der Nazarethkirche in Twist sein
persönliches Glück. Rund um die Kirche befinden sich die Beete des
Bibelgartens. Als Vorbild für die vier
Quartiere vom „Garten des Nazareners“ mit symbolischen Pflanzen und
Gewächsen der Bibel sowie Kräutern dienten mittelalterliche Klostergärten.
Nach
der kurzen Auszeit von der Hektik des Alltags wechselt die Tour im Ortskern von
Twist vom Thema „Moor“ zum Thema „Energie“. Denn wer in und rund um Twist
unterwegs ist, fühlt sich schnell ins amerikanische Texas versetzt, weil sich zahlreiche
Ölpumpen rhythmisch auf und ab bewegen. Es scheint, als ob sie dem Betrachter
zunicken würden. Seit den 1950er Jahren werden in Twist Erdöl und Erdgas
gefördert. In der Gemeinde liegen die flächenmäßig größten Erdölfelder auf dem
Festland. Das brachte ihr den Beinamen „Klein Dallas in Niedersachsen“ ein.
Das
Erdöl-Erdgas-Museum Twist zeigt nach seiner Erweiterung im Jahr 2018
Besuchern anschaulich, wie Erdöl entdeckt und gefördert werden kann und wie es
vor Jahrmillionen überhaupt entstanden ist. Bohren, Fördern und Verarbeiten der
Rohstoffe sind die drei zentralen Themenbereiche des Museums.
Der Hof
Teepker (nahe Knotenpunkt 33) am Betriebsstandort Moormitte ist einer von
17 „Kiek moal in!“-Betrieben im Naturpark Bourtanger Moor, die ihren
landwirtschaftlichen Betrieb und ihre Arbeit rund um Ackerbau und Viehzucht
anhand von Infotafeln vorstellen. Einzig auf dem Hof Teepker gibt es darüber
hinaus eine sogenannte „Kiek in-Box“ mit
direktem Blick in den Schweinestall: Der Besucherraum ist genauso
gestaltet und ausgestattet wie der Stall des auf Schweinehaltung
spezialisierten Betriebes.
Am
benachbarten Hof Gödde vorbei führt die Moor und Energie-Tour zurück
zum Moormuseum. Der Familienbetrieb lebt von der Hähnchenmast und informiert
die „Kiek-moal-in-Besucher“ über deren Biogasanlage, die mit nachwachsenden
Rohstoffen betrieben wird. Zum Thema „Erneuerbare Energien/ Nachwachsende
Rohstoffe“ erfährt man mehr an der Erlebnisstation (Moorkate), die beim
Hof Gödde steht.