Kirchenburganlage Kleinlangheim
Der Ursprung eines befestigten "Kirchhofes" in Kleinlangheim ist in das 13. Jahrhundert zu datieren. Die Bezeichnung "Kirchenburg" ist übrigens erst eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Wohl um 1250 hat man die noch heute sichtbaren Umfassungsmauern mit nicht mehr erhaltenen Wehrgängen aufgeführt, teilweise im so genannten Fischgrät- oder Ährenverband ("opus spicatum"). Als Baumaterial diente der in der Markung gebrochene harte Grenzdolomit. Er verleiht der Anlage das außerordentlich typische, leuchtend gelbe Aussehen. Als weiteres Befestigungsbauwerk legte man einen künstlichen Wassergraben an, der der Umfassungsmauer direkt vorgelagert war. Reste dieses "Kirchgrabens" haben sich im Bereich des Rathauses erhalten. Vor dem Wassergraben stand als weiteres Annäherungshindernis ein Zaun aus Holzstaketen. Innerhalb des Mauerrings befanden sich die Pfarrkirche und der Friedhof. Das Vorhandensein von weiteren Gebäuden ist unklar. Eine Ausnahme bildet der Torbereich mit hölzerner Zugbrücke. Hier war die verwundbarste Stelle der ganzen Anlage. Eine Sicherung mit einem Torhaus erscheint deshalb sehr wahrscheinlich (vgl. Abb. 1).