Dieser traditionelle Weg führt auf den Spuren des berühmten Erzwilddiebs Johann Adam Hasenstab auf einer 65km Rundtour durch den Hochspessart.
Um das Leben des berüchtigten und vom Volk bewunderten Erzwilddiebs Johann Adam Hasenstab ranken sich viele Legenden. So soll er nicht nur vom Werwolf gebissen worden sein, sondern auch die Fähigkeit gehabt haben, sich unsichtbar zu machen. Hasenstab – auch Hannadel genannt – wurde 1716 in Rothenbuch geboren. Er wurde zum gerissenste Wilderer im Spessart und war der einzige, der diese fragwürdige Tätigkeit zum Hauptberuf machte. Zu seinen Hochzeiten beschäftigte er regelrechte Wildererbanden und organisierte mit seinem Oberbefehl die Wilderei im gesamten Spessart. Der Wanderweg führt zu den Orten des „Wirkens“ dieses berüchtigten Mannes, der durch die Dreistigkeit seines Vorgehens und die Großzügigkeit in den Wirtshäusern von sich reden machte: Er beginnt an seinem Geburtsort Rothenbuch und führt zunächst zum ehemaligen Kurmainzer Gestüt Lichtenau und der Waldschänke zum Hohen Knuck im herrlichen Hafenlohrtal, wo Hasenstab ein bekannter und beliebter Gast war. Über das einsam im Weihersgrund gelegene Forsthaus Sylvan führt die Strecke nach Schollbrunn, wo er sich im nahen Haseltal und Kropfbachtal niederließ. Geschickt nutzte er es aus, dass hier drei unterschiedliche Herrschaftsbereiche aufeinanderstießen: Mainz, Würzburg und Wertheim. Besonders das Haseltal begeistert mit seiner abgelegenen Schönheit. Eine Reihe von Mühlen schmiegen sich in die Landschaft und sind heute gemütlich-urige Einkehrmöglichkeiten. Weitere „Wirkstätten“ sind die Kartause Grünau, heute Mekka der Liebhaber schmackhafter Forellen, das Hasenstabkreuz, das das Volk nach seinem gewaltsamen Tod gestiftet hatte und Weibersbrunn, wo Hasenstab für einige Zeit vergeblich als Glasmachergehilfe und Kohlenbrenner ein ehrbares Leben versuchte.