Lindenallee in Strullendorf
Die Lindenallee in Strullendorf: Naturdenkmal und Ehrenmal gefallener Soldaten.
Wer heute durch Strullendorf fährt, tut dies meist in Nord-Süd-Richtung, auf der Straße von Bamberg nach Forchheim. Recht unscheinbar wirkt der Ort beim Durchqueren, und wohl kein Reisender käme angesichts dieses ersten Eindruckes auf die Idee, dass Strullendorf durchaus noch über einen äußerst sehenswerten Ortskern verfügt.
Von Ost nach West war einst das Dorf nämlich orientiert, was sich bis heute besonders eindrucksvoll in der Lindenallee zeigt. Diese stellt gleichermaßen ein Naturdenkmal wie auch das Ergebnis einer umfassenden städtebaulichen Planung des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts dar.
Nach der weitgehenden Zerstörung Strullendorfs durch die Franzosen im Jahre 1796 fertigte Lorenz Fink, der später auch die Laurentiuskirche errichten sollte, einen Plan zum Wiederaufbau Strullendorfs. Das Herzstück dieses Wiederaufbaues bildete die bis heute weitgehend erhaltene Lindenallee.
Ihren Ausgang nimmt die Allee bei der Laurentiuskirche, dem markantesten Bau Strullendorfs an der früheren Bundesstraße. Diese verlässt man hier und findet sich unversehens inmitten einer völlig intakten Lindenallee, deren reicher Baumbestand die Straße in den Rang eines höchst bemerkenswerten Naturdenkmals versetzt. Doch auch die Bebauung entlang der Allee kann sich durchaus sehen lassen: ein- und zweigeschossige Walmdachbauten, meist landwirtschaftliche Anwesen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zeugen noch vom planmäßigen Wiederaufbau des durch Feuer zerstörten Ortes – die fraglos bedeutendste städtebauliche Leistung jener Zeit im Bamberger Land. Es lohnt sich, die Allee in ihrer ganzen Länge entlang zu flanieren, bis hin zu einem stattlichen Wegkreuz, welches das Ende der Straße markiert.
Text: Robert Schäfer
Quelle:
Flussparadies Franken e. V.
Organisation:
Flussparadies Franken e. V.
Zuletzt geändert am 16.11.2021
ID: p_100077004