Wasserkraftwerk Strullendorf und Werkkanal
Errichtet wurde die auch heute noch eindrucksvolle Anlage in den Jahren 1921/22 nach Plänen des Ingenieurs Wilhelm Schmitz. Dieser schuf für damalige Verhältnisse ein regelrechtes Großkraftwerk. Annähernd 20 Millionen Kilowattstunden betrug die Jahresleistung des Kraftwerks Hirschaid, dies reichte damals zur Versorgung des westlichen Oberfranken und sogar von Teilen Thüringens aus und rechtfertigt immerhin bis heute den Betrieb der Anlage. Dieser war einstmals übrigens mit einigem Aufwand verbunden. Die Generatoren im Inneren des Kraftwerks wurden durch drei große Turbinen betrieben, die wiederum einer entsprechend großen Wassermenge bedurften. Zu diesem Zweck wurde eigens ein gut acht Kilometer langer Werkkanal angelegt, der bei Neuses von der Regnitz abzweigte, fast ohne Gefälle bis zum Kraftwerk verlief und dort dann zehn Meter tief über die Turbinen stürzte. Dieser Werkkanal ist, mit Ausnahme eines Reststückes bei Altendorf, leider längst verschwunden, heute bezieht das Kraftwerk sein Wasser aus dem unweit verlaufenden Rhein-Main-Donau-Kanal. Das Kraftwerk selbst steht jedoch seit über achtzig Jahren fast unverändert am Südrand Strullendorfs, landschaftlich überaus reizvoll und sensibel in die Landschaft des Regnitztales eingebettet und auch deshalb ein technisches Denkmal ersten Ranges.
Text: Robert Schäfer
Quelle:
Flussparadies Franken e. V.
Organisation:
Flussparadies Franken e. V.
Zuletzt geändert am 22.10.2020
ID: p_100072583