Friesener Warte
Franken ist ohne Zweifel reich an archäologisch bedeutsamen Höhenzügen, man denke nur an den Staffelberg oder an das Walberla. Neben diesen als Ausflugszielen beliebten „Berühmtheiten“ gibt es aber vielerorts auch weniger bekannte Erhebungen, die ebenfalls schon seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt waren. Zu diesen vorgeschichtlichen Siedlungsplätzen zählt unter anderem die sogenannte Friesener Warte, wenn man so will der „Hausberg“ Hirschaids und seines Gemeindeteils Friesen. Die Friesener Warte überragt, etwa einen Kilometer lang und 200 Meter breit, weithin sichtbar den Osten des Regnitztales. Auf ihrer völlig ebenen Hochfläche fanden sich unter anderem Reste eines 150 Meter langen und 1,5 Meter hohen Abschnittswalls aus Steinen, welcher das Bergplateau etwa in der Mitte durchquerte. Geringe Spuren dieses Walls sowie eines sogenannten Zangentores sind noch im östlichen Hangbereich der Warte zu erkennen. Archäologen datierten die Anlage in die Spätlatènezeit, also etwa ins erste vorchristliche Jahrhundert. Zur gleichen Zeit bestand im nahen Altendorf eine große Siedlung, deren Bewohnern die Friesener Warte vermutlich als Refugium zum Schutz vor heranrückenden Feinden diente. Leider haben sich von dieser bedeutenden vorgeschichtlichen Anlage, ebenso wie von einer im frühen Mittelalter erbauten kleinen Burg, nur geringe Reste erhalten. Heute wird die Friesener Warte vor allem als Segelflugplatz genutzt, an die reiche Vergangenheit des Berges erinnert lediglich eine Informationstafel. Ein Aufstieg lohnt sich allerdings allein schon wegen des grandiosen Ausblicks, und wer sich einen Eindruck vom Aussehen der vorgeschichtlichen Verteidigungsanlagen machen möchte, findet im Museum Alte Schule Hirschaid ein sorgfältig rekonstruiertes Modell des Abschnittswalls mit Zangentor. (Robert Schäfer)
Tipp: Im Sommer bietet der Luftsportverein Friesener Warte e.V. je nach Wetterlage und Kapazität die Möglichkeit zum Mitfliegen an.
ganzjährig
kostenfrei
Wanderparkplatz Friesen
Quelle:
Flussparadies Franken e. V.
Organisation:
Flussparadies Franken e. V.
Zuletzt geändert am 17.03.2016
ID: p_100014249