Menschen und Krieg - Hiob - Frieden stiften!
Niemand hätte gedacht, dass nach dem großen Desaster des 20. Jahrhunderts, den beiden Weltkriegen mit ihren verheerenden Folgen wieder Krieg ein Thema mitten in Europa ist. Dabei haben wir nach 1945 unglaubliche Anstrengungen auf uns genommen und uns trotz geteilter Lager ständig bemüht, Friedensverhandlungen aufrecht zu erhalten, um eine lange, bis dahin in Geschichte der Menschheit noch nie dagewesene Zeit des Friedens zu schaffen. 1991 brach der Balkankrieg über Europa herein und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hält noch immer an.
Die Frage nach dem Ursprung von Gewalt, nach dem Bösen schlechthin und das sich daraus ergebende oft unfassbare Ausmaß an Leid und Schmerz beschäftigt die Menschen von Beginn an. Hiob ist der Prototyp des Leidenden schlechthin, der an seinem Glauben festhält. Die Brudermorderzählung von Kain und Abel gilt als erster Kriminalfall in der Menschheitsgeschichte und bleibt eine Urgeschichte. Krieg und Gewalttaten fallen nicht vom heiteren Himmel, sondern sind weit tiefer angelegt.
Die Kunst hat das Potenzial und den Auftrag, mit Worten und Bildern diesen Fragen nachzugehen, sie im aktuellen Kontext neu aufzugreifen und ins Bewusstsein zu rücken, der Wahrheit ein Gesicht zu geben.
Der Kriegsreporter, Fotokünstler und Journalist Knut Müller präsentiert großformatige Collagen, die als Bildpaarungen angelegt sind. Er zeigt Alltagsbewältigung und Überlebensstrategien von Menschen in Ausnahmesituationen, etwa während der Balkankriege von 1991 bis 2001 in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und im Kosovo, während der rumänischen Revolution 1989, sowie während des letzten Afghanistankonfliktes vor der Machtübernahme durch die Taliban und in den Stammesgebieten Pakistans.
Die Arbeiten sind entstanden im Zusammenhang des Themenjahres 2023 »Streitkultur und Zusammenhalt« und wurden bereits an anderen prominenten Orten ausgestellt.
„Wie lange plagt ihr meine Seele und peinigt mich mit Worten?“, fragt Hiob seine Freunde, die mit ihm darüber reden - ja: diskutieren – wo denn die Ursache liegen könnte, dass Hiob seine schweren lebensbedrohlichen Leiden erdulden muss. Verzweifelt ringen sie darum, die Wahrheit zu finden. Und sie sehen nur „richtig“ oder „falsch“ – „schwarz“ oder „weiß“. Die Suche nach der Wahrheit wird zur Qual für Hiob. Genauso ringen wir immer wieder um die Wahrheit – insbesondere dann, wenn überraschende Ereignisse den geregelten Alltag jäh unterbrechen und Schicksalsschläge uns aus der Bahn zu werfen drohen.
Angelika Flaig hat in ihre großformatigen Schwarz-Weiß-Lithografien Textpassagen aus dem Buch Hiob integriert und stellt den Zyklus den Fotocollagen gegenüber.
Schüler des Goethegymnasiums haben sich im Kunst und Religionsunterricht mit diesen Themen und den sich daraus ergebenden existentiellen Fragen auseinandergesetzt.
Schüler des Goethegymnasiums Weißenfels sind im Kunst und Religionsunterricht den existentiellen Fragen auf den Grund gegangen und haben den Bogen zu ihrem eigenen Leben gespannt. Gerade die junge Generation, die nicht nur Hoffnung und Zukunft für eine friedliche Welt und ein „brüderliches “ Miteinander verkörpert, in diesen Ausstellungskanon einzubinden und den professionellen Künstlern und ihrer Arbeit gegenüberzustellen macht nicht nur die Besonderheit dieser dreiteiligen Ausstellung aus, sondern ist seit über zwanzig Jahren im Programm der BRAND-SANIERUNG fest verankert.
Vernissage
24.8.2024, 15 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Ausstellung:
Christina Simon, BRAND-SANIERUNG e.V.
Grußwort:
Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung Sachsen-Anhalts
Hiob am Meer – ein poetisch-theologischer Ausflug (mit Caspar David Friedrich)
Vortrag mit Alttestamentler Gerhard Begrich, Berlin
Programm zur Ausstellung:
Sonderführungen durch die Ausstellung am:
15.9./ 29.9./19.10./26.10. 2024 jeweils 15 Uhr
Midissage
21.9.2024, 15 Uhr
Die Wahrheit fiel zuerst
Lesung mit Knut Müller aus seinem gleichnamigen Buch
Schülerprojekt mit Lothar Tautz und Schülern des Goethegymnasiums
10.09.2024
Nie wieder Krieg! - Kreatives Arbeiten mit den Exponaten
Finissage
09.11.2024, 15 Uhr
Zarathustra kam an einem Donnerstag.
Lesung mit Katrin Seglitz
Quelle:
Saale-Unstrut Tourismus GmbH
Organisation:
Saale-Unstrut Tourismus GmbH
Zuletzt geändert am 18.09.2024
ID: e_100860088