4. Schlosskonzert: „Aus der Werkstatt“
Hals über Kopf brauchte es eine Sinfonie, als Mozart 1783 in Linz weilte und sich plötzlich die Chance auftat, ein Konzert zu geben – und Mozart lieferte. In nur fünf Tagen schmiss das Genie seine „Linzer Sinfonie“ aus der Kompositionswerkstatt. Schneller gehen musste es wohl nur bei der Ouvertüre zu seiner Oper „Don Giovanni“. In der Nacht vor der Premiere und sogar noch auf dem Weg dahin soll sie einer Anekdote zu Folge entstanden sein. Auch wenn das vielleicht nicht ganz der Wahrheit entspricht – wäre das nicht abgefahren? Arbeit wie am Fließband. Als „Werkstattarbeiten“ bezeichnete Richard Strauß alles, was er zwischen 1943 und 1947 komponierte. Eigentlich hatte er mit „Capriccio“ sein Lebenswerk abgeschlossen, konnte das Komponieren aber eben doch nicht ganz aufgeben. Eine dieser Arbeiten ist das von Andersens Märchen von „Der Schweinehirte“ inspirierte Duett-Concertino für Klarinette, Fagott und Orchester. Dass es sich bei jenen „Werkstattarbeiten“ überwiegend um Musik für Bläser handelt, lässt auf Jugenderinnerungen schließen. Als junger Komponist hatte Strauß mit Bläsermusik seinen Weg begonnen, nun schloss er ihn auch so ab. Als die ersten Klarinettenkonzerte ihrer Art gelten die von Johann Melchior Molter. Man hat so gar nicht den Eindruck, dass es sich bei seinem Klarinettenkonzert Nr. 1 um ein Experiment handelt, einem ersten Versuch. Ein virtuoses Stück Musik für ein frisch aus der Werkstatt kommendes Instrument.
Klarinette: Lisa Marie Madreiter; Fagott: Isabella Homann; Dirigent: Alexander Hülshoff
Quelle:
Städtetourismus in Thüringen e.V.
Organisation:
Städtetourismus in Thüringen" e.V.
Zuletzt geändert am 13.05.2025
ID: e_101050976