Frauen im geteilten Deutschland

Wie unterschiedlich war das Leben von Frauen in Ost- und Westdeutschland wirklich? Welche Chancen, Herausforderungen und Rollenbilder prägten sie – und welche Klischees halten sich bis heute? Die neue Ausstellung in der Stadtteilegalerie Kopernikus nimmt diese Fragen in den Fokus. Die Plakatausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben und von der Historikerin Clara Marz kuratiert. Sie zeigt auf 20 großformatigen Tafeln die Lebensrealitäten von Frauen in der DDR und der Bundesrepublik in den 1970er und 1980er Jahren – zwischen beruflicher Selbstverwirklichung, Familienalltag, politischer Teilhabe und gesellschaftlichen Erwartungen. Die Ausstellung lädt dazu ein, weit verbreitete Klischees zu hinterfragen: War die „Ostfrau“ wirklich die unabhängige, pragmatische Arbeiterin, während die „Westfrau“ als Hausfrau oder Karrierefrau zwischen zwei Extremen stand? Wie sehr ähnelten sich die Erfahrungen der Frauen jenseits ideologischer Unterschiede? Und wie wirkte sich die Wiedervereinigung auf sie aus?
Mithilfe von zeitgeschichtlichen Dokumenten, Bildern und QR-Codes zu Video-Interviews bietet die Ausstellung einen vielschichtigen Einblick in das Leben von Frauen in beiden deutschen Staaten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem weiblichen Streben nach Selbstbestimmung in einer von Männern geprägten Gesellschaft – unabhängig von der politischen Ausrichtung des jeweiligen Staates. Schirmherr der Ausstellung ist Landrat Marko Wolfram, der sich mit den Inhalten der Schau besonders identifiziert. Die Vernissage am 07. März um 18:00 Uhr wird von Silke Panitz, einer Sozialaktivistin, mit einer Laudatio eröffnet. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung vom Gitarrenquartett der Musikschule Rudolstadt unter der Leitung von Herrn Freywald. Die Ausstellung kann bis zum 07. Mai 2025 zu den regulären Öffnungszeiten der AWO Begegnungsstätte besichtigt werden.