Hoppeldoppel Wopps Laus (Ein Bertolt-Brecht-Circus)
Schon in seinen Jugendjahren liebte der schmalbrüstige, bebrillte Gymnasiast Eugen Berthold Friedrich Brecht die Bänkelsänger, Exzentrik-Clowns, Rummelplatz-Luden, Schießbuden-Schausteller, die dem Volk preiswerte, aber keineswegs billige Vergnügungen verkauften. Auf dem Plärrer – dem Augsburger Vogelschießen – erschien er mit einer Clique Gleichgesinnter, rupfte eine verstimmte Gitarre und sang mit krächzender Stimme selbst vertonte Balladen. Unerhört neuartige Verse „von ungemeiner Gemütstiefe und ungesunder Rohheit“, elegant und profan, schmutzig und erhaben, schamlos und verletzlich. Seine Idole konnten verschiedener nicht sein, der Pathetiker Schiller zur Rechten, linker Hand Bayerns Urkomödiant Karl Valentin. „Meine Liebe zur Klarheit kommt von meiner so unklaren Denkart“, bemerkte er kokett, dabei fand Brecht früher als viele Zeitgenossen sein Thema: die soziale Misere. Was macht den Menschen zum Menschen, warum wird er geknechtet und wieso geht er mit seinesgleichen so schäbig um? „Was mit den Menschen geschieht, das geht auf keine Kuhhaut.“ In seinen Dramen machte er Personen zu Helden, die sich auflehnten, oft genug an ihren Aufgaben scheiterten, aber standhaft blieben: Schweyk, Puntila, die Courage, Galileo, Johanna. Bei allem begründeten Zorn auf Unrecht und Unterdrückung verlor er nie die Schönheit des Lebens aus den Augen. Denn wofür lebt der Mensch? Für die Extras.
Sieben Clowns und eine Handvoll Musiker werfen ihre Hüte in die Manege des Circus Mundi und bringen Brechts Lieder und Gedichte, sein Leben und die unzumutbaren Verhältnisse zum Tanzen.
Quelle:
Städtetourismus in Thüringen e.V.
Organisation:
Städtetourismus in Thüringen" e.V.
Zuletzt geändert am 11.05.2024
ID: e_100648637