Enge Bande zum Egerland zeigen typische Fachwerkbauten, die Sie hier und jenseits der Grenze finden
Typische Egerländer Fachwerkbauten finden Sie in Neualbenreuth v.a. am Marktplatz und in der Turmstraße. Die Hofanlage des Sengerhofs (Turmstraße 5-7) ist ein klassisches Beispiel für einen „originalgetreuen Egerländer Fachwerkvierseithof“. Zudem können Sie in den einzelnen Gemeindeteilen noch liebevoll erhaltene Höfe und Häuser entdecken. Auch jenseits der Grenze z.B. in Taubrath (Doubrova, CZ, ca. 5 km nach dem Fußgänger-Grenzübergang) stehen einige sehr gut erhaltene Gebäude.
Der typische Egerländer Vierseithof:
- Wohnstallhaus und Wirtschaftsgebäude bilden eine Einheit
- Von der Haustüre ging es in den Flur mit zentraler Feuerstelle und dann, zweckmäßig, rechts in den Wohnbereich und links in den Stall
Mensch und Tier lebten unter einem Dach - Ein ringsum geschlossener Komplex, der nur durch ein Hoftor betreten werden konnte
- Im Innenhof befand sich der Misthaufen (je größer er war, desto mehr Vieh stand im Stall) und ein Taubenhaus als Wohlstandssymbol
Fachwerk
- Skelettkonstruktion
- Reizvoll durch optischen Gegensatz des dunklen Holzes mit den hell geputzten Gefachen.
Die Gefache haben keine statische Funktion, sind raumabschließend, wärmedämmend und passen sich hervorragend den witterungsbedingten Bewegungen des Holzes an - Die Intensivierung des Holztones bekam man früher durch Tränken mit Ochsenblut, das gleichzeitig das Holz sehr haltbar und wetterfest machte
- Die Fenster sind klein und durch Sprossen unterteilt
- Steile, langgezogene Dächer mit roten Biberschwanzziegeln
- Unterschiedliche Farben sind regions- und zeitabhängig
Symbole und Bräuche
- Anbringen von Holzkreuzen an der Giebelseite (Giebel kommt von Gabel, der natürlichen Astgabel, die früher als Firstsäule diente), die Böses vom Haus fernhalten sollten
- In Nischen im Giebel und über gemauerten Torbögen gab es hölzerne Figuren, vornehmlich den Heiligen Florian (Schutz vor Brand und Blitz)