Aussichtspunkt König David

Schöner geht es kaum. Nach dem schweißtreibenden Aufstieg (immerhin beträgt der Höhenunterschied zum Talgrund stolze 170 Meter) kommt die Bank am Aussichtspunkt König David wie gerufen. Und ist man wieder bei Atem und kann sich auf das konzentrieren, was vor einem liegt, so atmet man unwillkürlich ganz tief ein. Weite atmen Draußen. Bei uns.
Unterhalb liegt das Höllental - unserer Meinung nach definitiv eines der schönsten Täler des Naturparks Frankenwald. Die Selbitz hat sich hier tief in das vulkanische Diabas-Gestein geschnitten und dieses wunderschöne Tal und mit ihm einen ganz besonderen Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen.
Wer einen genaueren Blick gestattet, kann von hier oben die unterschiedliche Bewaldung erkennen. Laubwald trifft hier auf Nadelwald, und an manchen Stellen lässt sich noch erahnen wie das Tal früher ausgesehen haben muss: dunkel, tief, und voller Fichten. Die Auflockerung mit den zahlreichen Laubgehölzen ist dem Umstand zu verdanken, dass die Natur hier ihrem natürlichen Lauf nachgehen darf. Seit 1997 ist das Tal als Naturschutzgebiet (160 Hektar) ausgewiesen. Wer einen noch besseren Eindruck vom früheren Aussehen des Tals bekommen möchte, der sollte sich unbedingt die alten Fotographien ansehen, die in den Waggons vor dem Naturpark-Infozentrum Blechschmidtenhammer ausgestellt sind.
Doch der Blick in das satte Grün des Tals ist nicht alles. Direkt gegenüber thront die Burgruine Lichtenberg, einst eines der prächtigsten Renaissance-Schlösser Frankens. Doch diese Ruine ist keinesfalls ein vergessenes Gemäuer: im Herzen der Stadt werden hier immer noch Feste gefeiert, man trifft sich auf Bier oder Wein und genießt den Blick vom Turm auf die Weite der Landschaft.
Nur wer trittsicher ist und ein paar weitere Höhenmeter nicht scheut, der kann von hier hinabsteigen zu einem weiteren lohnenden Aussichtpunkt: dem „Hirschsprung“. Doch es sei gewarnt, dass es von hier an nicht weiter bergab geht, sondern sich dieser weitere Ausblick mit Blick auf den hölzernen Hirschen mit einem Aufstieg zurück erkämpft werden muss. Doch dies lohnt sich allemal!
Erreichen kann man den Aussichtspunkt „König David“ beispielsweise auf dem Rosenthal-Weg US 13 (7,2km, 2h) oder dem Wiedeturm-Weg HRW 2 (15,9km, 4h).