St. Petri in Melle gilt als erste rein evangelische Kirchengemeinde im Osnabrücker Land.
Geschichte:
- St- Petri verkörpert im Stadtgefüge in zentraler Ortslage zusammen mit St. Matthäus die Koexistenz und Gleichberechtigung der Konfessionen und damit das Denkmodell des Westfälischen Friedens.
- 1545 kam es zur Bekenntnis des Rates der Stadt zur Augsburger Konfession.
- In der Stadt Melle waren beide Konfessionen zugelassen, obwohl die große Mehrheit der Meller Bevölkerung lutherisch war, wurde die alte Kirche nach dem Westfälischen Frieden 1650 den Katholiken zugesprochen und den Lutheranern ein Kirchenneubau erlaubt. Danach wurde St. Petri die erste evangelische Kirche Melles (1651/52) außerhalb der alten Kirchhofsburg.
- Der Wiederaufbau nach dem Stadtbrand 1720 gelang nur mit großzügiger Unterstützung durch den damaligen ev. Fürstbischof Ernst August II. (1716-28).
- Das Wappen in St. Petri gehört zu den Eigentümern der Güter Bruche und Laer, dem Konpatronat für St. Petri und St. Matthäus. Durch einen Konfessionswechsel der Familien blieben die Patronatssitze in der jeweiligen anderen Kirche erhalten und werden bis heute im Wechsel repräsentiert.
Geschichten / Legenden:
- Von den Katholiken wurde ein schalldämpfendes Gebäude zwischen den in enger Nachbarschaft stehenden Kirchen St. Petri (ev.) und St. Matthäus (kath.) gefordert, da schon im 17. Jh. die protestantischen Gesänge so laut waren, dass sich die Katholiken gestört fühlten. Das Gebäude wurde auf Kosten der Lutheraner gebaut, später aber abgebrochen.
- Kronleuchter (1759) gestiftet vom letzten Scharfrichter der Stadt, Georg Ludwig Lohdi.