Freunde des alten Hauses e.V., Deuerling
Ziel des Vereins, mit seinen mittlerweile über 100 Mitgliedern, ist der Erhalt des ca. 130 Jahre alten Reithnerhauses, das mit seinem Krüppelwalmdach zu den Ortsbild prägenden Gebäuden der Gemeinde Deuerling zählt.
Diese Einrichtung mit Leben zu füllen, sowie heimatkundliche und kulturelle Veranstaltungen darin zu organisieren, abzuhalten und zu unterstützen ist ein weiteres Ziel.
Anlässlich einer Sitzweil, im Bierkeller am Ortseingang, wurde von Fr. Dr. Janssen und Wolfgang Lutz der Entschluss gefasst einen Verein zum Erhalt, des sich noch fast in seinem Ursprungszustand befindlichen Gebäudes, zu gründen. Zur Gründungsversammlung des Vereins „Freunde des alten Hauses" am 31.05.2001 fanden sich 13, nicht nur Deuerlinger, Bürgerinnen und Bürger im Reithnerhaus ein. Nach der Gründung konnte das damals zum Verkauf stehende Gebäude erworben und vor dem drohenden Abriss gerettet werden. Finanziert wurde der Kauf des Anwesens durch Privatpersonen, die dem Verein die Mittel in Form zinsloser Darlehen zur Verfügung stellten. Durch Veranstaltungen finanzielle Zuwendungen von Förderern und Spenden aus der Bevölkerung konnten diese mittlerweile zum größten Teil zurückbezahlt werden.
Bisherige Werke / Publikationen / Auftritte / Veranstaltungen
Eher klein und und unauffällig steht das “Reithnerhaus”, eines der letzten erhaltenen Jurahäuser mit seinem Krüppelwalmdach, in der Regensburger Straße in Deuerling. Das aus dem 19. Jahrhundert stammende typische West-Oberpfälzer Bauernhaus wurde ca. 1848 -1850 von Martin Lanzl erbaut. Dieser erwarb das Grundstück für 400 Florentiner Gulden von seiner Mutter, um dort ein Wohnhaus mit Stall und Hof zu erbauen. Auf dem Katasterplan von 1835 lässt sich erkennen, daß auf dem Grundstück bereits ein Haus gestanden hatte. Im Grundkataster tauchen beim Besitzer Lanzl die Jahreszahlen 1853 und 1854 sowie 1847 und 1850 bei Verträgen auf. Bereits 1850 eröffnete Martin Lanzl mit seiner Gattin Walburga einen Krämerladen im Reithnerhaus, dies erklärt auch eine Besonderheit des Hauses, die 2 Eingangstüren mit einer durchgehenden Flez, wobei die vordere Haustüre extra wegen des Krämerladen eingebaut wurde.
1889 wurde das Anwesen von Joseph und Katharina Reither erworben. Den Hausnamen “Wölflbaueranwesen” brachte der Gütler von Pittmannsdorf kommend mit und übertrug ihn praktisch auf das Deuerlinger Anwesen. Von Katharina Reithner wurde im Haus eine Kolonialwarenhandlung betrieben.
2001 wurde das Anwesen nach dem Tod der letzten Bewohnerin, vom Verein “Freunde des alten Hauses” erworben und vor dem drohenden Abriss gerettet. Das Haus ist lt. Gutachten in einem guten, erhaltenswerten Altzustand und nicht feucht. Die Stallung befindet sich wie früher üblich im Haus und besteht auch noch im Originalzustand. Einen Teil des Stalles sowie den Flur überzieht ein böhmisches Gewölbe. Im Flur kann noch als Stuckarbeit das Jesuszeichen IHS bewundert werden
Umfangreiche Informationen zur Geschichte des Reithnerhauses sind in der Wissensch. Zulassungsarbeit von Stefanie Gruber aus dem Jahr 2004 und im Bildband “Das Reithnerhaus - Geschichten von einem Bauernhaus in Deuerling” von Marianne Göldl zu finden.
Quelle:
Landratsamt Regensburg
Organisation:
Landratsamt Regensburg
Zuletzt geändert am 16.12.2015
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