Burgruine Stockenfels
Der älteste Teil der Hauptburg, bestehend aus Wohnturm, Hof und Palas, ist um das Jahr 1338 entstanden. Dies ergibt sich mit großer Sicherheit aus einer dendrochronologischen Untersuchung. Seit dem 14. Jh. u.a. im Besitz der Auer, Sinzenhofer, Heuras, Thürheim, von der Mühle-Eckart und von Drechsel.
Seit der Mitte des 17. Jh. ist die Burg bis auf den Wohnturm eine Ruine. Umfassende Grabungen, Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten von 1983 bis 1993. Die Burg liegt auf einer bewaldeten, dreiseitig steil abfallenden Bergkuppe in beherrschender Lage am Regenknie oberhalb MarienthaI. Der Hauptbau, an höchster Stelle gelegen, nimmt ein langgestrecktes Rechteck ein. Die Angriffsseite im Norden ist durch einen Wohnturm sowie einen vorgelagerten Mauerturm und einen Halsgraben geschützt. Westlich unterhalb erhoben sich auf einer Terrasse die Wirtschaftsbauten, die durch zwei Schenkelmauern mit dem Hauptbau verbunden waren. Der Hauptbau ist dreigeteilt, tiefrechteckiger Wohnturm im Norden, Hof mit Küchenbau in der Mitte, Palas im Süden. Mauern durchweg mit Granitquadern verblendet, die Ecken aus sorgfältig behauenen Buckelquadern mit Randschlag gesetzt. Bei der spätgotischen Erhöhung wurde unregelmäßigeres Mauerwerk verwendet.
Auf Stockenfels müssen allnächtlich um die Geisterstunde all die Brauer, Wirte und Wirtinnen, Kellner und Kellnerinnen durch harte Arbeit büßen, was sie bei Lebzeiten verschuldet hatten. Drunten beim Kellerwasser sitzt ein geschwänzter und gehörnter junger Teufel und schöpft ein. Auf den Treppenabsätzen und Leitersprossen aufwärts bis zum Turmgemach sitzen die Missetäter, händeln sich die vollen Eimer zu. An der Spitze aber hockt der Oberteufel und schüttet die Gefäße wieder aus. Erst wenn jeder der Verbannten soviel Wasser geschöpft hat, wie er früher in das Bier geschüttet, kann er auf Erlösung hoffen. Von den Wirtsleuten und Kellnern aber sind die auf Stockenfels, die den Gästen nicht das volle Maß gaben oder beim Einschenken den Daumen im Krug ließen, eingedenk des Sprichwortes: „Hundert Daumen sind auch ein Maß“. Auf diese Geistergeschichten nimmt der dritte Akt des Festspiels „Die Geisterwanderung zu Nittenau“ Bezug.
Tag des offenen Burgtores:
04.05. / 01.06. / 06.07. / 03.08 / 14.09. / 05.10.2025
jeweils 13:00 - 17:00 Uhr
Der Burg-Kastellan Franz Joseph Vohburger bietet ganzjährig Führungen für Gruppen ab 10 Personen an (Tel. 09471 5980 oder 0171 9567153).
Eintritt frei (freiwillige Spende für den Erhalt der Burganlage)
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Von der Kreisstraße SAD 1 (Teublitz - Bruck) kommend über die Ortschaft Neubäu. Die letzten 800 m nur über Fußweg zu erreichen.
2. Von Marienthal aus über den Fluss Regen übersetzen und einen steilen Fußweg bis zur Burgruine gehen.
Quelle:
Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald
Organisation:
Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald, Landkreis Schwandorf
Zuletzt geändert am 03.12.2024
ID: p_1406