Von Narrburg zu Nabbi-Nabbi-Helau
Im Rahmen der Recherche zur neuen Sonderausstellung im Castillon-Saal entdeckte Museumsleiter Gotthard Kemmether eine Quelle, nach der im Jahr 1593 „Mummereien“ und andere „Faßnächtliche kurzweil“ nach der Einführung des Calvinismus verboten wurden.
Die Ausstellung, die er zusammen mit Irene Ehemann und Conny Prey sowie mit großer Unterstützung der Faschingsgesellschaft Nabburg und ihrer Präsidentin Gerlinde Graja zusammengestellt hat, zeigt dabei aber nicht nur diese Erkenntnisse.
Sie verweist auch auf den Aufschwung, den der Fasching in Nabburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufblühen der Vereine nahm. Unterbrochen durch die Leiden des zweiten Weltkriegs und die unmittelbare Nachkriegszeit nahm die Faschingskultur ab 1947 einen fulminanten Aufschwung, ablesbar an der Vielzahl der Faschingsbälle von Vereinen und Berufsgruppen (z.B. Bundesbahn). Auch Nabburger Künstler stellten sich in den Dienst des Faschings: Waldemar Behrens schnitzte in den 1950er Jahren das bis 1993 verwendete Narrenzepter, das auch in der Ausstellung zu sehen ist.
Wahrscheinlich bedingt durch die Verbreitung des Fernsehens ging das Interesse an öffentlichen Faschingsveranstaltungen schon ab den 1960er Jahren langsam zurück, manche Bälle wurden zusammengelegt oder entfielen ganz. Nach dem Bau der Nordgauhalle (1970/71) wurde Nabburg zu einer Faschingshochburg in der mittleren Oberpfalz – Sonderzüge der Deutschen Bundesbahn brachten seit 1953 über 40 Jahre lang Faschingsbegeisterte auch aus Nürnberg, München und Hof an die Naab.
Besondere Highlights sind unter anderem auch alte Filme von Faschingsbällen, Kostüme von Faschingsprinzessinen und Prinzen sowie der Prinzengarde. In dieser Sonderausstellung können die Besucher also tief in den Fasching und seine Faszination einsteigen.
Preis Erwachsener: 3,00 €
Preis Kind: 1,00 €
Quelle:
Verwaltungsgemeinschaft Nabburg
Organisation:
Tourismuszentrum Oberpfälzer Wald, Landkreis Schwandorf
Zuletzt geändert am 20.12.2024
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