Vom Thüringer Dialekt zur ‚Weltsprache Abstraktion‘: Eine neue Sonderausstellung im Ilmenauer GoetheStadtMuseum widmet sich ab 18. Mai 2025 dem Ilmenauer Goethe-Freund und Maler Max Ackermann (1887-1975). Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken aus seinen Schaffensperioden zwischen 1902 und 1975 werden erstmals am Ursprungsort seines Wirkens in einer Sammlung zu sehen sein.
Der von 1891 bis 1912 in Ilmenau aufgewachsene und zum Porzellan-Modelleur ausgebildete Max Ackermann fertigte 1902, nach einer Wanderung zum Kickelhahn, die abstrahierte impressionistische Naturstudie ‚Einsamer Wanderer im Mondlicht‘ - als seinen „bescheidenen Gruß an den verehrten Goethe, mit dem ich anfing, mich als Künstler zu finden“ (Tagebuch, 1913).
Das frühvollendete Wunderkind – das bereits im Juni 1905 die weltweit erste, fast abstrakte ‚Landschafts-Komposition‘ als erst 17-Jähriger mit Pastellkreiden gezeichnet und 1906/07 bei Henry van de Velde in Weimar studiert hatte – fertigte ab Herbst 1907 die ersten Entwürfe für seinen neuidealistischen ‚Goethe-Tempel‘ beim Goethehäuschen auf dem Kickelhahn.
Nach seiner Auseinandersetzung mit Goethes ‚Farbenlehre‘ kehrte Ackermann zu seiner Pionierleistung als abstrakter Maler zurück, praktizierte aber bis 1944 die Parallelität von abstrakter und gegenständlicher Bildsprache – und wurde ab 1945 bis zu seinem Tod 1975 einer der wichtigsten deutschen Hauptvertreter der ‚Weltsprache Abstraktion‘.
Die Sonderausstellung wird am 18. Mai 2025, 11:00 Uhr, eröffnet und bis zum 14. September 2025 zu sehen sein. Kurator ist der ausgewiesene Max-Ackermann-Kenner Dr. Hans-Dieter Mück, der Autor der Standardliteratur zum Lebenswerk von Max Ackermann ist. Begleitend zur Ausstellung ist ein Katalog verfügbar, der während der Ausstellungsdauer zum Sonderpreis von 20,- Euro in der Ilmenau-Information sowie im GoetheStadtMuseum erhältlich ist.