HAR020 - Urstromtal

Naturpark Geopark Naturpark Moor/Veenland

Das Emstal nördlich von Wesuwe

Die Landschaften rechts und links der Ems sind zwar stark von Menschen geprägt. Dennoch lässt sich zum Beispiel bei Wesuwe noch das Urstromtal erkennen, das die Kräfte der Natur im Laufe der Jahrtausende formten.
Vor allem östlich des Flusses sind meterhohe Sandablagerungen zu erkennen. Eiszeitliche Gletscher brachten während der Saale-Kaltzeit (300.000 bis 126.000 Jahre vor heute) nämlich nicht nur Findlinge aus Skandinavien mit, sondern auch viel Sand. Als die Temperaturen wieder dauerhaft stiegen, der Permafrost aus dem Boden wich und Schmelzwasser in großen Mengen abfloss, bildete sich das weite, flache Flusstal. Während der letzten Kaltzeit (Weichsel-Kaltzeit, 115.000 bis 11.600 Jahre vor heute, Gletscher erreichten das Emsland nicht mehr) nahmen starke Westwinde den Sand aus dem damals trockengefallenen Emsflussbett und weiteren vegetationsarmen Flächen auf. Abgelagert wurde er dann vor allem am östlichen Ems-Talrand zu regelrechten Dünenwällen. An der gegenüberliegenden Seite der Ems ist der Sand zwischen der kargen Vegetation unschwer zu erkennen.
Hier wird mit Weidetieren ein Stück des Dünenwalls offengehalten und so verhindert, dass hier ein Wald entsteht. Das wird nicht nur gemacht, damit man die Sanddünen besser erkennen kann. Sie sind nämlich auch ein selten gewordener Lebensraum für spezielle Tier- und Pflanzenarten. Häufig ist das Silbergras die erste Pflanze, die es schafft, auf den offenen Sandflächen Fuß zu fassen. Mit seinen langen Wurzeln schafft es das graugrüne und etwas silbrig glänzende Gras, auch bei Trockenheit noch tiefer lagernden feuchten Sand zu erreichen.
Jenseits der Dünen prägen heute jedoch vor allem große Weide- und Ackerflächen die Landschaft des Emstales. Sie entstand in ihrer derzeitigen Form durch die Flurbereinigungen zwischen 1970 und 1974.

Quelle:

destination.one

Organisation:

Internationaler Naturpark Bourtanger Moor-Veenland

Zuletzt geändert am 10.09.2024

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