Samuel-Jacobs-Platz

Denkmal

Samuel Jacobs, geb. am 13.6.1884 in Werlte, war ein jüdischer Viehhändler.

Am 13.12.1941 wurde er mit seiner Familie in das Ghetto Riga deportiert. Samuel Jacobs und alle Familienmitglieder wurden ermordet.

Im Haus von Samuel Jacobs an der Hauptstraße befand sich der Betraum der jüdischen Gemeinde von Werlte. Der Betraum wurde am 10.11.1938 durch ein SA-Kommando verwüstet, das Inventar auf dem Marktplatz verbrannt.

Weitere Infos

Die jüdischen Familien in Werlte
Im Jahre 1938 lebten in Werlte sieben jüdische Familien.

Osterend Nr. 154:
Familie Siegmund und Klara de Haas mit den Kindern Arthur, Adolf, Karl, David, Erna, Minna und Bertha mit ihrem Ehemann Hugo Bendix.

Molkereistraße Nr. 78:
Familie Jacob und Bertha Jacobs mit den Kindern Sophie, Sally, Joseph und Aaron.

Hauptstraße Nr. 53:
Familie Samuel und Jenny Jacobs mit den Kindern Josef, Karl, Rosette, Ruth und Denny und Samuels Bruder David.

Hauptstraße Nr. 216:
Familie Moritz und Erna Frank mit den Kindern Lina und Heinz.

Poststraße Nr. 41:
Familie Alex und Julchen Frank mit den Kindern Siegfried und Selma.

Wehmer Straße Nr. 34:
Familie Hugo und Fanny Jacobs- Simon mit den Kindern Sonja und Hugo.

Bahnhofsstraße Nr. 265:
Familie August und Adele Frank mit den Kindern Erich, Walter, Julius, Carl, Joseph, Kurt und Paul mit seiner Ehefrau Edith Wolffs und Sohn Siegfried.

Drei Familien konnten 1939 auswandern:

• Moritz und Erna Frank wanderten mit ihren Kindern Lina und Heinz am 12.5.1939 nach Kuba aus.
• Alex und Julchen Frank wanderten ebenfalls mit ihren Kindern Siegfried und Selma am 12.5.1939 nach Kuba aus.
• August und Adele Frank und die Kinder Erich, Walter und Kurt wanderten am 14.6.1939 nach Kolumbien aus. Der Sohn Joseph zog am 24.7.1939 nach London.

Die Deportationen:
Die Deportation der deutschen Juden in die Ghettos, Konzentrations-, Arbeits- und Vernichtungslager in Polen, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland und in der Ukraine begann im Oktober 1941.
Am 13.12.1941 verließ ein Deportationszug mit 1012 Juden aus den Regierungsbezirken Münster und Osnabrück den Bahnhof Bielefeld. Der Zielort war das Ghetto Riga in Lettland. Der Zug traf am 15.12.1941 auf dem Bahnhof Skirotava in Riga ein. Auf der Transportliste sind die Namen von 812 Juden aus Westfalen und 200 Juden aus dem Regierungsbezirk Osnabrück aufgeführt, darunter fast alle Juden aus Werlte. Von den aus Werlte deportierten Juden überlebten die Brüder Arthur, Adolf, Karl und David de Haas. Adolf de Haas kehrte nach Werlte zurück, Arthur de Haas zog nach Sögel. Von den Familien Jacobs (Hauptstraße), Jacobs (Molkereistraße) und Simon-Jacobs (Wehmer Straße) überlebte niemand. Auch die nicht ausgewanderten Kinder der Familie August und Adele Frank, Julius, Carl und Paul mit Ehefrau Edith und Sohn Siegfried wurden deportiert und ermordet.

Quelle:

Sögel Marketing GmbH

destination.one

Zuletzt geändert am 21.11.2023

ID: p_100040824