Knotenpunkte: 27-38-3-63-28-91-37-88-10-32-52-34-77-1-60-57-66-80-96-32-12-81-73-45-77-27-2-99-32-72-28-88-27
Transrapidschleifen
Die Samtgemeinden Dörpen und Lathen sind eng mit der Geschichte des Transrapid verbunden.
Die von 1980 bis 1987 erbaute Transrapid-Versuchsanlage Emsland (TVE) ist ein im Jahr 2011 stillgelegtes, jedoch bis heute vollständig erhaltenes Testgelände für die Entwicklung und Erprobung der Magnetschwebebahn Transrapid. Darüber hinaus wurden verschiedene
aufgeständerte Fahrwege getestet.
Der Transrapid war ein dezentrales Projekt der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover. Die Versuchsanlage bei Lathen und Dörpen entwickelte sich zu einem Besuchermagnet durch die Erprobungsfahrten, bei denen die Fahrgäste die rekordverdächtigen Geschwindigkeiten
„hautnah“ miterleben konnten. Mit dem tragischen Unglück im Jahr 2006 endete die Ära der Testfahrten.
Ein Förderverein reaktivierte nach über 15 Jahren Ruhezeit das Transrapid-Besucherzentrum und bietet Interessierten die Möglichkeit, in der neu gestalteten Ausstellung mehr über die Magnetschwebetechnik zu erfahren.
Die 58 Kilometer lange Radrundtour beginnt im Ortskern von Dörpen unweit des Pferdehändler-Denkmals. Die Skulptur des Bildhauers Werner Bruning steht seit 1999 im Schatten der römisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Vitus und erinnert an die großen Tage
des traditionellen Viehmarktes in Dörpen.
Die Strecke führt Radfahrer von der Hauptstraße raus aus dem Ort und folgt eine Weile dem Seitenkanal Gleesen-Papenburg, der einst als „Neue Fahrt“ des Dortmund-Ems-Kanals geplant wurde. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Bauprojekt aufgegeben.
Der Kanal ist heutzutage bei Anglern beliebt, da die Teilstücke alle 1.000 Meter unterbrochen sind. Dadurch entstanden künstlich fischreiche Weiher.
Die Betonpfeiler der insgesamt 31,8 Kilometer langen Transrapid-Versuchsstrecke Emsland haben Fahrradfahrer auf dem Abschnitt bis Lathen fest im Blick. Sie besteht aus einem einspurigen geraden Streckenabschnitt, der durch zwei Endschleifen (Nord- und
Südschleife) im Ringverkehr befahren wurde. Auf dem geraden Streckenabschnitt wurden bei Hochgeschwindigkeitsfahrten bis zu 450 km/h erreicht. In den beiden Kurven beträgt die Seitenneigung des Fahrweges zwölf Grad.
Unweit des Transrapid-Besucherzentrums in Lathen befindet sich unterhalb der Trasse die offizielle Gedenkstätte für die Opfer des Unglücks: Zwei grob behauene Steine, in deren Mitte sich eine Metallplatte mit 23 Kreuzen befindet. Die 23 Kreuze gedenken
der 23 Menschen, die bei dem Unfall auf der Teststrecke am 22. September 2006 ums Leben kamen.
Vom Lathener Ortskern führt die Tour unter der Transrapid-Südschleife hinweg durch die von der Landwirtschaft geprägte Landschaft im Nördlichen Emstal. Durch die Ortschaften Kathen-Siedlung, Lathen-Wahn und Renkenberge geht es von Knotenpunkt zu Knotenpunkt
Richtung Norden. Etwas versteckt in einem Wald liegt links vom Fahrradlenker der Baggersee Wippinger Kolk, der mit seiner guten Wasserqualität an heißen Tagen für eine Erfrischung sorgt.
Mühlenfreunde sollten sich in Wippingen das von den engagierten Heimatvereinsmitgliedern gepflegte Areal des Mühlenhofes nicht entgehen lassen. Die Holländer Durchfahrtsmühle aus dem Jahr 1860 – bei der ein Pferdegespann zum Be- und Entladen direkt unter
den Kornboden fahren kann – wurde restauriert und mahlt wieder wie am ersten Tag.
Über den Küstenkanal und die Dever führt die „Transrapidschleife“ durch das Vogelschutzgebiet Leher Wiesen zurück in den Ortskern von Dörpen.