Kelten, Römer, Bajuwaren 22 km
Allgemeine HinweiseLänge der Touren Diese gehen nicht über 20 km hinaus. Diese Strecke wird von einem durchschnittlichen Radfahrer leicht in 1 Stunde zurückgelegt. Genussspechte oder Familien mit Kindern können daraus aber leicht einen halben Tag machen. Sehenswürdigkeiten aller Art, Rasten in herrlicher Landschaft, Bade- oder Brotzeitpausen: nichts für Tempobolzer, aber alles für Genießer. Beschilderung/Markierung Mit den Radwegemarkierungen und der Straßen- und Ortsbeschilderung sind alle Touren so präzise beschrieben, dass besondere Wegefindigkeit nicht erforderlich ist. GPS-Dateien Im Hotel erhältlich bzw. auf unserem Infoscreen mit QR-Code zum herunterladen. Zeichen und Schriftarten im Text (!) = Vorsicht (z. B. starkes Gefälle) u [Traunstein] = Wegweiser u Seebruck = berührte Ortschaft Harraser Straße = Straßenname M[Salinenweg] = markierter Radweg Charakteristik - Was hat wohl alle diese Völker hierhergelockt? Fischreicher See und Fluss, fruchtbarer Boden, verkehrlich gut angebunden – man hatte wohl höchst profane Interessen. Heutzutage ist es wohl eher die einzigartige Landschaft, wie sie auch bei dieser Tour "erfahren" wird. Dass man dabei auch hier und da noch auf Zeugnisse unserer Vorfahren trifft, rundet die Eindrücke aufs vorteilhafteste ab. Als weiteren Vorteil sollte man sehen, dass die Strecke in das stille Hinterland des Chiemsees führt. Streckenbeschreibung: Mit M[Archäologischer Rundweg] über die Alzbrücke, links abbiegen in die Haushoferstrasse, nach dem Minigolfplatz nochmals links abbiegen in einen Weg. Dieser führt ein Stück am Alzufer entlang, entfernt sich dann an einer Linksbiegung des Flusses von diesem und steigt leicht an nach - Stöffling. Stöffling - der Weiler liegt auf dem "Gerstenpoint", einer Moränenkuppe. Funde von latènezeitlichen Metallgegenständen, vor allem keltische Münzen aus Gold, Silber und anderen Metallen weisen auf die Entstehung einer keltischen Siedlung etwa um die Mitte des 3. Jhs. v. Chr. hin. Mit dem Aufbau eines frühgeschichtlichen Gehöfts (Wohnhaus, Stall, Lagergebäude und Werkstatt) wird das Ziel verfolgt, die Lebensumstände unserer keltischen Vorfahren anschaulich zu machen. Die Gebäude sind im Holzblockbau aufgeführt, die flachgeneigten Pfettendächer mit Vordächern zum Schutz der Außenwände sind mit Legeschindeln, die mit Schwersteinen und Dachlatten gegen Wind und Abrutschen gesichert sind, eingedeckt. Bei der Weiterfahrt wird zuerst der westliche Ortsrand von Truchtlaching berührt, dann geht es in eine von der Alz in einer großen Rechtsschleife gebildeten Halbinsel zur - Keltenschanze. Keltenschanze - Vier Wälle von je 90 Metern Länge, außen von einem Graben umzogen, bilden ein Quadrat. Die Höhe zwischen Grabensohle und Wallkrone beträgt anderthalb Meter, an den Ecken 2 Meter und mehr. In der Mitte der Südseite befand sich das Tor der Umwallung. Die Mehrzahl (der Frühgeschichtler) ist inzwischen der Meinung, daß die Viereckschanzen Kultstätten waren, die, je nach Region oder Zeit mit Holzpfählen oder durch ein Wall-Graben-System eingefriedet wurden.keltische Krieger mit Frau. Von der Schanze aus geht es nun parallel zur Alz nach - Truchtlaching. Truchtlaching - liegt mit seinem Ortskern am nördlichen Ende einer U-förmigen Schleife der Alz. Die Ritter von Truchtlaching kommen urkundlich erstmals im 12. Jh. vor. Ihre Burg lag über der Alzbrücke, einem alten Flussübergang mit Zollrechten, die Kaiser Ludwig der Bayer ausdrücklich den Truchtlachingern verlieh. Die Ritter von Truchtlaching hatten viele hohe weltliche Ämter inne, wurden Landrichter des Passauer Fürstbistums, Pfleger zu Traunstein, Trostberg und Reichenhall. 1643 schließlich kaufte die Hofmark das nahe Kloster Baumburg, das die Herrschaft bis zur Säkularisation des Jahres 1803 in Händen hielt. Die Pfarrkirche, die Johannes den Täufer zum Patron hat, ist ein gotischer Bau, der vermutlich in den Jahren 1432 - 35 erbaut wurde. Der Innenraum der Kirche wird von einem Netzgewölbe abgedeckt. Vom Figurenschmuck der Kirche ist vor allen Dingen eine spätgotische Madonna mit Krone und Zepter (Ende 15. Jh.) beachtenswert. Die Kirche bewahrt einige gute Grabsteine der Ritter von Truchtlaching und ihrer Nachfolger. Der schönste Stein ist derjenige des Peter von Truchtlaching (gest. 1415). Der Ritter steht mit Fahnenlanze und Schwert aufrecht in voller Rüstung auf einem Löwen. Gleich nach der Kirche rechts in die Pattenhamer Straße und über eine kurze Steigungsstrecke zum Ortsrand. Bei der nächsten Straßenkreuzung an einem Waldrand geradeaus, das Waldstück durchqueren und dann wieder über freies Gelände nach - Pattenham Nach knapp 1 km Weiterfahrt wird an einer etwas versetzten Straßenkreuzung rechts abgebogen. Vorbei an reizvoll unruhiger Landschaft durch die Orte - Walding und - Sieglreit das Dorf - Knesing erreicht. Die Route wendet sich jetzt wieder nach Westen, ein kurzes Stück (ca. 1 km) mit der M[Traunreut-Chiemsee] durch ein Waldtal, dann wieder rechts ab zu dem am Südhang von bewaldeten Möränenhügeln liegenden Weiler - Kainrading. Beim Auftreffen auf die Landstraße rechts einbiegen, nach ½ km wieder links ab zum Gehöft - Wald. Wo der Weg zwischen den beiden Höfen scharf nach links (Süden) biegt, ist in westlicher Richtung ein paar hundert Meter entfernt an einer Waldecke ein kleiner Ort zu sehen. Sein eindeutig lateinischer Name: Castrum. Hier soll ein römisches Kastell an der Via Julia gestanden sein. Am "Castrumer See" und "Luginger See", 2 in verschiedenen Stadien der Verlandung befindlichen Gewässern vorbei zur Landstraße, rechts einbiegen und mit M[Traunreut-Chiemsee] durch - Thauernhausen hindurch an das Seeufer beim Ortsteil - Graben. Auch hier wartet zum Abschluss der Wanderung in die Vergangenheit noch ein Zeugnis der Geschichte direkt am Weg: das römisch-norische Gräberfeld von - Seebruck.
Keltenschanze auf dem Archäologischen Rundweg
Quelle:
SeeHotel Wassermann
Organisation:
SeeHotel Wassermann
Zuletzt geändert am 15.04.2023
ID: geocoaching_tour_43260