Die Gebäude der Tuchmacher-Innung Bramsche entstanden über Jahrhunderte.
Das Tuchmacher Museum befindet sich in den ehemaligen Produktionsgebäuden der Bramscher Tuchmachergilde mit ihrer einzigartigen authentischen Atmosphäre. Die Gebäude entstanden über Jahrhunderte. Immer wieder wurden einzelne Teile angebaut oder abgerissen. Die Architektur dokumentiert so den Übergang von der handwerklichen zur industriellen Produktion.
Das älteste erhaltene Gebäude ist die ehemalige fürstbischöfliche Kornmühle, die 1756 auf dem Grundriss des frühmittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet und zuletzt von den Tuchmachern als Walkemühle genutzt wurde. Zu dem Gebäudekomplex, der sich um einen Mühlenkolk gruppiert, gehören neben der früheren Kornmühle das 1860 ergänzte Hauptfabrikationsgebäude mit Spinnerei und Krempel sowie weitere ältere Mühlengebäude. In der Nachbarschaft auf dem Mühlenort befanden sich ehemals 21 Wohnhäuser Bramscher Tuchmachermeister, von denen einzelne heute noch erhalten sind.
Die frühesten Nachweise über eine Tuchmachergilde an diesem Standort sind aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Bis 1971 produzierte sie bzw. die Nachfolgeorganisation Tuchmacherinnung in den Gebäuden Wolltuche. Danach gaben die verbliebenen Meister den Betrieb auf, Teile des Inventars wurden verkauft, die Gebäude verfielen. Mitte der 1980er Jahre beschloss die Stadt Bramsche auf Bestreben des Heimat- und Verkehrsvereines Bramsche e.V. die Sanierung der Gebäude und parallel den Aufbau des Tuchmacher Museums, das 1997 offiziell eröffnet wurde.