Knotenpunkte: 1-8-53-28-11-02-68-56-23-18-33-41-14-75-85-49-27-59-67-42-62-6-96-40-48-12-64-21-17-16-30-19-11-49-84-7-22-42-76-1
Wasser ist das prägende
Element im Emsland. Das gilt für Wirtschaft und Handel genauso wie für Freizeit
und Ferien. Und was die Ferienfreuden am Wasser betrifft, gibt es fast nichts,
was es im Emsland nicht gäbe: Die Wanderwege für Kanuten auf der Ems, die
Yachthäfen für Sportboot-Kapitäne und die mehr als ein Dutzend Badeseen für
„Wasserratten“.
Die Seentour lädt trockenen Fußes auf ihren 55 Kilometern auf dem Fahrradknotennetz zum
Kennenlernen des wasserreichen Nördlichen Emstals ein.
Der Rundkurs startet an der alten Pfarrkirche St.
Nikolaus in der Emsgemeinde Rhede. Aufgrund der Größe und Ausstattung der
Basilika wird sie von den Einheimischen auch
„Rheder Dom“ genannt. Die Kirche wurde 1912/ 1913 nach dem Entwurf von Wilhelm
Sunder-Plassmann gebaut. In den obersten Geschossen der beiden quadratischen
Kirchtürme befinden sich die Glockenstühle, in denen insgesamt fünf
Kirchenglocken hängen.
Wenige Pedaltritte später
erreicht man die Alte Rheder Kirche. Das spätgotische
Gotteshaus ist seit 1991 die „Gedächtniskirche“ des Landkreises, denn der
Heimatverein Aschendorf richtete nach der Restaurierung der entweihten Alten
Kirche eine Gedenkstätte für
die Toten der Weltkriege ein. Alljährlich wird bei einer zentralen
Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht. Aufgrund
der hervorragenden Akustik hat sich der Bau zu einem Hauptveranstaltungsort der
Reihe „Kirchenmusik im Emsland“ entwickelt. Die Kirche bietet ideale
Voraussetzungen für die alte Orgelmusik.
Vom Ortskern führt die Tour vorbei am Flaarsee, der
in den 1980er Jahren durch Sandabbauarbeiten für die A31 entstand. Der See
gehört zum EU-Vogelschutzgebiet
V 16 Emstal und dient als Schlafgewässer für eine Vielzahl von wertgebenden
Vogelarten.
Die wirtschaftsbedingten
Abwandlungen in den Gehölzarten-Kombinationen beobachten Naturliebhaber gut bei
der Seentour in den „Borsumer Bergen“ nahe der Ems. Hier stehen ehemals
niederwaldartig genutzte Bestände mit Stieleiche auf sehr nährstoffarmen
Dünensanden neben Ilex-reichen Waldresten auf etwas reicheren Sanden.
An einem heißen Radeltag
gönnt man sich beim Naturbad Neurhede eine erfrischende Pause. Der
Baggersee mit einem rund 60 Meter breiten Strand bietet naturnahes
Badevergnügen bei „ausgezeichneter“ Wasserqualität, die in regelmäßigen
Abständen – wie übrigens bei allen Badeseen im Emsland – kontrolliert wird.
Mit einer Wasserfläche
von zwölf Hektar gehört der Heeder See zu den größten Gewässern der
Region. Der Badesee im Erholungsgebiet ist beliebt. Nach der Fahrt durch den
Heeder Ortskern folgt die Seentour dem Dortmund-Ems-Kanal bzw. der Ems.
Bei dem Aussichtsturm am
Knotenpunkt 14 kommt man am Wochenende (zwischen Mai und September) mit dem
Ausruf „Fährmann hol über!“ in den Genuss einer Emsüberfahrt. Ehrenamtliche
Fährleute des Vereins Leher Pünte setzen Ausflügler mit der einzigen
seilgebundene Fähre auf der schiffbaren Ems am anderen Ufer ab. Spaß für Jung
und Alt garantiert das „Leher Püntenpatent“, dass Gruppen ab 8 Personen nach
vorheriger Anmeldung ablegen können.
Beim Segelflugplatz
Alte Ems überqueren Radler das Wehr Herbrum und folgen dem
Dortmund-Ems-Kanal. Die Seentour führt vorbei an der nördlichsten Schleuse im
Emsland bei Herbrum, wo bereits die Gezeiten der Nordsee zu spüren sind, in den
Ortskern von Aschendorf.
Dort sollte man sich die
Zeit nehmen für den Besuch der aktuellen Ausstellung auf Gut Altenkamp,
dem Herrenhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der Architekt Peter Pictorius
errichtete den repräsentativen Amtssitz der emsländischen Drosten im
holländisch-norddeutschen Barockstil. Der Park mit den formal gestutzten
Taxus-Hecken, die über 200 Jahre alt sind, lädt zum Wandeln auf historischen
Spuren ein.
Weiter geht die Fahrt
entlang der Tunxdorfer Ahe, einem von der Tide beeinflusstem
Marschgewässer, und vorbei am Rottsee, der zum oben beschriebenen
EU-Vogelschutzgebiet gehört und als Schlafgewässer für viele gefiederte Freunde
dient.
Kurz darauf erreicht man
den Tunxdorfer Waldsee. Der Baggersee im Westen von Papenburg ist durch
den hellen Sandstrand beliebt bei Badegästen und entstand ursprünglich durch
die Sandentnahme für den Deichbau.
Nördlich von Papenburg wechseln
Fahrradfahrer ans andere Emsufer und radeln durch das Landschaftsschutzgebiet
Emsauen zurück in die Emsgemeinde Rhede.
In Brual lädt der im
Frühjahr 2024 eröffnete Dorfladen „Klönstoawe“ zur kurzen Rast ein,
bevor der Ausflugstag mit dem Besuch im Landwirtschaftsmuseum Rhede
endet. In dem Museum begibt man sich auf eine Zeitreise in das 19. und 20.
Jahrhundert und lernt die mit Muskelkraft betriebene bäuerliche Arbeit kennen. Im
Bauerncafé können die hausgemachten Kuchen genossen werden.