Industriedenkmal-Zementwerk Litzldorf Eintritt frei

Denkmäler
Eine alte Zementfabrik aus der Gründerzeit

Die Idee der Zementgewinnung

Unweit des Baches befand sich Mitte des 19. Jahrhunderts bereits eine Lohnstampfmühle zur Zerkleinerung von Baumrinde. Nachdem zwei Bauern im nahegelegenen Wasserfall geeignete Steine zur Zementherstellung fanden, wurde bald darauf ein Brennofen mit Zementmühle gebaut.

Im Jahre 1890 kaufte ein Consortium die kleine Mühle auf und errichtete trotz erheblicher Anliegerproteste ein Zement- und Mühlwerk, das nicht mehr mit Wasserkraft, sondern mit einer fünfzigpferdigen Locomobile betrieben wurde.

Das Problem mit der Logistik

Obwohl einige Materialien wie Kalkstein und Tonmergl direkt vor Ort waren, erwies sich der als lukrativ eingestufte Standort als ungeeignet.

Grund war die problematische Zufahrt direkt am Berg. Die als Brennmaterial verwendeten Koks mussten mit schweren Pferdefuhrwerken vom Raublinger Bahnhof herangebracht werden. Ebenso aufwendig und kostspielig erwies sich der Abtransport des fertigen Zements. Schnell kam es zu Zahlungsengpässen und Entlassungen. Als dann im Jahr 1898 noch ein zerstörerisches Feuer ausbrach, waren die Besitzer des Zementwerks ruiniert.

Der Versuch das Zementwerk an anderer Stelle in Litzldorf wieder aufzubauen scheiterte aufgrund des fehlenden Bauplatzes. Als das Zementwerk 1900 nach Raubling verlegt wurde, geriet der ehemalige Standort im Litzldorfer Wald in Vergessenheit. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerte man sich an das alte Zementwerk, dessen Ruinen bereits vollständig von Sträuchern und Bäumen überwuchert waren. Ein erneuter Brennversuch brachte nicht den ersehnten Erfolg, so dass im Litzldorfer Bergwald endgültig Ruhe einkehrte.

Eintritt frei

Quelle:

destination.one

Zuletzt geändert am 23.10.2024

ID: p_12001



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