Kirchen der Gemeinde Eintritt frei
Die Kirchen der Gemeinde
Pfarrkirche Herz-Jesu Bad Feilnbach
Jahrhundertelang gehörte die Region, und damit auch Bad Feilnbach, kirchlich zur Pfarrei Au bei Aibling. Politisch erlangte Feilnbach bereits 1849 die Eigenständigkeit. Mit dem Bau der Herz-Jesu-Kirche unter Expositus Alfons Amrain (1922-1959) wurde die seit 1922 bestehende Expositur Lippertskirchen-Wiechs 1959 aus dem Pfarrverband Au entlassen, zur Kuratie und am 1.1.1963 zur selbständigen Pfarrei erhoben.
Die Herz-Jesu-Kirche, die mit ihrer satten Zwiebel auf dem Turm an den Barock vieler Kirchen der Gegend erinnert, ist ein Bau des Münchener Architekten Joseph Rampl aus den Jahren 1956/57.
Wer den Innenraum betritt, wird überrascht sein von seiner großzügigen Weite. Ein Natursteinmosaik mit Steinen aus aller Welt, entworfen vom Münchener Kunstmaler Willibald Bierl und 1971 ausgeführt, bestimmt mit der bemerkenswerten Bildkomposition der Majestas Domini an der Chorrückwand den Raumeindruck. Vom gleichen Künstler stammen auch die wertvollen, großformatigen Glasfenster der Kirche. Als Besonderheit sei auf die Kreuzwegdarstellung des Malers Leo von Welden (1899-1967) verwiesen, der lange in Feilnbach wohnte.
Erbaut: 1956/1957
Stil: Barock
Riesenfeldstraße, Bad Feilnbach
Wallfahrtskirche Maria Morgenstern Lippertskirchen
Eines der Wahrzeichen von Bad Feilnbach ist die altehrwürdige Maria-Morgenstern-Kirche in Lippertskirchen, einstens Eigentum des bekannten Edelsitzes der Diepertskirchner. Mit Einschränkung des Eigenkirchenwesens im 9./10. Jahrhundert wurde sie der Bischofskirche in Freising übertragen und dem freisingisch bischöflichen Hof in Elbach angegliedert. 1315 erscheint Lippertskirchen als Filiale von Elbach, ab 1448 als Filiale von Au.
Am 28. Januar 1349 rekonzilierte ein Freisinger Weihbischof eine dem hl. Leonhard geweihte Kapelle mit Friedhof in Lippertskirchen. Diese Kapelle blieb wohl dem im Anfang des 15. Jahrhundert erfolgten Neubau der Kirche als Seitenschiff erhalten. Reste des gotischen Gotteshauses sind als Sattelturm und in den kleinen äußeren Fensterbögen erkennbar.
Die ab dem Jahre 1778 erfolgten Umbaumaßnahmen im barocken Stil nach den Plänen des Münchener Hofmaurermeisters Franz Anton Kirchgrabner, sind in der seit dem 14. Jahrhundert in Lippertskirchen belegten Marienverehrung begründet, die als Wallfahrt zur "Maria Morgenstern" nachgewiesen ist.
Die zwischen den Jahren 1783 und 1785 durch den Bildhauer Joseph Götsch gefertigte Rokokoausstattung, in dessen Zentrum die spätgotische Himmelskönigin „Maria Morgenstern“ steht und die 1798 von dem Münchener Maler Joseph Hauber geschaffenen reizvollen Deckenfresken sind ein Beispiel der Umsetzung des höfischen Stils im ländlichen Bereich. Sie verweisen ebenso, wie die von Franz Doll aus Wessobrunn gefertigten Stuckdekorationen, die lediglich in ihrer motivischen Ausformung noch dem Rokoko verhaftet sind, auf den beginnenden Klassizismus.
Alljährlich findet in Lippertskirchen am 6. November der Leonhardi-Ritt statt. Im dreimaligen Umritt erflehen die Gläubigen Schutz und Segen des hl. Viehpatrons St. Leonhard für Hof und Stall.
Nach der Abtrennung von Elbach wurde die Filialkirche im wöchentlichen Wechsel mit Litzldorf von einem Auer Benefiziaten seelsorgerisch betreut. 1922 wurde die Expositur Lippertskirchen-Wiechs errichtet; der Expositus Alfons Amrain amtierte ab 1958 als Kurat. Diese Expositur wurde 1963 zur Pfarrei Herz Jesu in Feilnbach erhoben.
Erbaut: 1778
Stil: Gotisch
Lippertskirchen 23, Bad Feilnbach
Pfarrkirche St. Martin Au
Etwa um 1390 wurde die erste steinerne Kirche im gotischen Stil erbaut. Das Patrozinium St. Martin verweist auf das hohe Alter der Kirche. Der Turm ist im unteren Teil noch erhalten. Mit der Gründung der „Maria-Trost-Bruderschaft“ im Jahre 1706 wurde die Kirche bald zu klein. Pfarrer Matthias Neff plante eine größere Kirche in barockem Stil. Den Plan zeichnete Wolfgang Dinzenhofer, ein in Au geborener Maurermeister. Er gehörte aber nicht zur bedeutenderen Baumeisterdynastie der Dientzenhofer. Das Gotteshaus wurde errichtet in den Jahren 1719 bis 1723 von dem Hausstätter Baumeister Abraham Millauer, der nahe Bad Feilnbach zu Hause war. Die Hausstatter erbauten viele Barockkirchen in unserer Gegend.
Baumaterial lieferte die Vorgängerkirche, es wurden aber auch Steine der Burgruine Altenwaldeck verwendet. Die umliegenden Kirchengemeinden leisteten mit zinslosen Darlehen große finanzielle Hilfe. Der gotische Turm mit Satteldach wurde 1738 erhöht und mit einer Spitze, die bis 61 Meter in den Himmel ragt, versehen. Damit gehört der Kirchturm zu den höchsten im Landkreis Rosenheim. Besonders wertvoll ist der geschnitzte Tabernakel. Er wurde von dem Aiblinger Bildhauer Götsch angefertigt, der mit dem berühmten Bildhauer Ignaz Günther zusammenarbeitete. Die Stuckdekoration mit Akanthusranken und Engelsköpfen wird von Fachleuten wegen ihrer Zartheit geschätzt. Das Hochaltarbild zeigt den heiligen Martin bei der Mantelteilung. Auf dem rechten Seitenaltar, dem sogenannten Bruderschaftsaltar, ist das Gnadenbild Maria Trost. Darunter befinden sich die Heiligen Augustinus und Monika, die als Bruderschaftsheilige gelten. Bedeutend sind die Prangstangen, die an Fronleichnam die eucharistische Prozession begleiten. Ein großes Kreuz an einem Nordpfeiler aus dem 16. Jahrhundert gehört ebenfalls zu den Kunstschätzen. Die Figurengruppe „Selbdritt“ – Maria mit ihrer Mutter Anna und dem Jesuskind – sowie zwei Engel vervollständigen die künstlerische Ausstattung. Pfarrer Karl Müller (1860 – 1869) veranlasste eine umfangreiche Renovierung. Zwei Heiligenfiguren wurden entfernt. Die Bauern von Brettschleipfen kauften die Magdalena, die Auerberger Bauern den Johannes Nepomuk. Sie bauten den Heiligen ein Holzhäuschen im Wald oberhalb Brettschleipfen bzw. zwischen Kühberg und Rettenbach. Heute noch können dort die beiden Heiligen aus der Pfarrkirche bewundert werden. Von dem Münchner Maler Thomas Guggenberger wurden 1864 die Deckengemälde geschaffen. Vorher gab es keine, wohl aus Geldmangel. Sie erzählen Szenen aus dem Leben des heiligen Martin, der Schutzpatron der Kirche ist. Im Altarraum wurden auf Drängen des Pfarrers, gegen den Willen der Bevölkerung, zwei klassizistische Altäre eingebaut. Bei der Renovierung 100 Jahre später wurden diese Fremdkörper in der Barockkirche wieder entfernt
Erbaut: 1719-1723
Stil: Barock
Schmiedgasse, Au bei Bad Aibling
Filialkirche St. Sixtus und St. Laurentius Wiechs
Ein sehenswertes, kostbares Denkmal eines ländlichen, bayerischen Rokokos...
Der Name der Ortschaft "Wiechs" (lat. vicus = Dorf) zeugt von einer langen Vergangenheit des Ortes, die zurückreicht bis in die Zeit des römischen Imperiums. 765 verschenkte der Edle Poapo seinen Besitz zu Wiechs (Uuihse) der Kirche Freising. Dies lässt den Bestand einer Eigenkirche bereits zur damaligen Zeit vermuten.
Ihr heutiges Aussehen als gelungenes Werk heiteren Rokokos hat die Kirche durch den letzten der Hausstätter Baumeister, Hans Thaller, erhalten, der die Kirche (1754-58) im Stil der Zeit umgebaut hatte. Die elegant geformte, gekröpfte Zwiebelhaube, das dezent gegliederte Äußere, die von leichter Hand gestaltete Eingangspforte verlocken zum Eintritt.
Die Kirche ist im Innenraum ein höchst beeindruckendes, hochkünstlerisches Gefüge. Das Langhaus besteht aus drei gekuppelten, von Gurtbögen getrennten Jochen, der Chorraum aus einem größeren Kuppelraum. Der Raum ist in sehr aufwendiger Weise im Stile des Rokoko ausstuckiert. Aus Stuck bestehen auch die Seitenaltäre, die Kanzel, der Hochaltarstirpes und die Emporenbrüstung. Das Besondere an St. Laurentius ist der feine, zart aufgetragene Stuck, der größtenteils noch in der ursprünglichen Farbtönung erhalten ist. Diese selten schöne, reiche und meisterhafte Stuckierung der Decke macht die Kirche so sehenswert. Dem Meister dieses Rokokokleides, Johann Martin Bichler, sind vor allem die beiden kostbaren Seitenaltäre zu verdanken, die in ihrer Konstruktion und Ausgestaltung Seltenheitswert haben. Das Schnitzwerk stammt von Joseph Götsch. Das Altarbild von Sebastian Troger (1761) stellt die Kirchenpatrone Papst Sixtus II. und seinen Diakon Laurentius dar, auf die, nach dem Martyrium, Christus im Himmel wartet und denen Engel den Siegeskranz bringen. Ein Kunstwerk besonderer Schönheit ist die Kanzel, deren dezenter, zierlich bewegter Stuck ist gestaltgewordene Freude am Wort Gottes.
Da Fern- und Radwanderwege, der weltberühmte Jakobsweg, aber auch regionale Wanderwege wie die jährliche Blütenwanderung vorbeiführen, ist dieses Rokoko-Kleinod vielfach besucht. St. Laurentius wurde auch in die Liste der Haager Konvention von 1954 zur Kennzeichnung von geschütztem Kulturgut aufgenommen.
Erbaut: 1754-1758
Stil: Rokoko
Laurenziweg 6, Bad Feilnbach
Pfarrkirche St. Michael Litzldorf
Die von einer Mauer umgebene Kirche wurde 1708 durch den 25-jährigen Hausstätter Baumeister Abraham Millauer im Stil des Barock errichtet.
Als Filialkirche gehörte sie mit der Nebenkirche Kleinholzhausen und den Filialkirchen Lippertskirchen und Wiechs zur Mutterkirche Au b. Aibling. Die Seelsorge wurde von einem Benefiziaten aus Au im Wechsel mit der Filialkirche Maria Morgenstern wahrgenommen. Nach langem Bemühen um Selbständigkeit konnten die Litzldorfer 1892 endlich die Erhebung zur Pfarrei St. Michael feierlich begehen. Der Dettendorfer Corbinian Willerer wurde am 1. Juli 1892 als erster Pfarrer ernannt.
Der Hochaltar mit einem Rokoko-Tabernakel enthält einen Altarauszug mit Darstellung von Gottvater sowie das Gemälde des Erzengels Michael. Im linken Seitenaltar befinden sich Gemälde mit den hl. Donatus und Martin und im rechten Seitenaltar werden der Gnadenreichtum aus der Eucharistie sowie der hl. Georg dargestellt.
Das mit schlichtem Stuck in geometrischen Formen verzierte Kircheninnere enthält ein Deckengemälde mit Szenen aus dem Leben Jesu, das um 1870 vom Münchener Maler Max Fürst geschaffen wurde. An der Südseite des Kirchenbaus schließt sich der mit einer wohlproportionierten Zwiebelkuppel versehene Turm an.
Doch die Geschichte reicht bis ins Jahr 771 zurück. Aus der alten Kirche sind auch immer noch Erinnerungsstücke erhalten:
- kleine Totenglocke aus dem Jahr 1656
- zwei gotische Kerzenstangen
- Votivtafeln aus dem Jahr 1692 mit den Bildern der Gottesmutter und dem Hl. Michael
- gotisches Gitter im Vorhaus
Alljährlich wird für die beiden Kartage das "Heilige Grab" errichtet und lädt Gläubige zum stillen Gebet ein. Das Grab wurde 1893 von dem königlichen Hoftheatermaler Alois Gottner gestiftet.
Erbaut: 1708
Stil: Barock
Sulzbergstraße, Bad Feilnbach
Pfarrkirche St. Martin Kematen
Im Verzeichnis des fünften Freisinger Bischofs Hitto (811-835) befindet sich eine Kirche in Premrain, von der es heute keinerlei Spuren mehr gibt. Aber im Jahre 1141 weihte Bischof Otto I. von Freising in Kematen dem hl. Martinus eine Kirche mit markantem Sattelturm, die etwa 100 Jahre den Rang einer Pfarrkirche einnahm. 1318 musste Kematen seine Pfarrrechte an Irschenberg abtreten und wurde zur Filialgemeinde. Seit dieser Zeit wurde die Seelsorge gemeinsam mit Dettendorf durch einem der 90 Irschenberger Kooperatoren wahrgenommen, die über 600 Jahre lang vom Berg herunter stiegen, um im Sommer wie im Winter, bei Wind und Wetter, Eis und Schnee ihren gottgefälligen Dienst wahrzunehmen.
Der sehnliche Wunsch wieder einen ortsansässigen Pfarrer zu bekommen, blieb über Jahrhunderte lebendig und verlangte unter den Gläubigen große Opferbereitschaft. Um 1900 wurde in Kematen ein Pfründeverein gegründet mit dem Ziel, die finanziellen Voraussetzungen für Wohnung und Lebensunterhalt eines eigenen Pfarrers zu schaffen, das schließlich in den Bau eines Priesterhauses mündete. 1917 stand es einem Geistlichen zu Verfügung und verhalf Kematen zur selbständigen Expositur. Die Stelle des Expositus nahm Josef Herzinger, Benefiziat aus Au ein, der 1919 auch Pfarrer wurde, als Kematen-Dettendorf wieder zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.
Der ursprünglich romanische Hallenbau der Kirche erfuhr im Laufe seiner Geschichte eine Vielzahl von Um- und Anbauten. Vorherrschend ist der späte Barock, nur der Turm blieb unverändert gotisch. 1920/21 wurde St. Martin von dem Kirchenmaler Heigl und dem Bildhauer Köglsberger, beide aus Bad Aibling, restauriert.
Der Hochaltar von 1817 trägt die Figur des Kirchenpatrons, flankiert vom hl. Antonius mit dem Jesuskind und vom hl. Leonhard in Lebensgröße. Auf dem Altarauszug, eingerahmt von zwei großen Engeln, hebt Gottvater segnend die Hand.
Die Verehrung des hl. Leonhard hat den seit alters her gepflegten Brauch der Pferdeumritte und Wagenumfahrten bis in unsere Zeit erhalten. Der letzte fand 1951 statt.
Bemerkenswert sind ein sechseckiger Taufstein aus Marmor aus dem Jahr 1526 im Chorraum und die aus dieser Zeit stammende gefasste, schöne Holzfigur der hl. Apolonia, die an der linken Wandseite angebracht ist. Zwei halblebensgroße Skulpturen, aus dem 18. Jahrhundert, zeigen die hl. Barbara und die hl. Katharina (Rad). Johann Martin Heigl hat das Deckenfresko über dem Altarraum gefertigt. Neben der Sakristei stehen die Figuren der Wilpartinger Märtyrer, der hl. Marinus und der hl. Anian. Fünf Gemälde aus dem 17. Jahrhundert an der Empore befassen sich mit dem Leben des hl. Martins. Schließlich sind noch einige kleine, bunte Glasfenster bemerkenswert, zum Teil als Überbleibsel aus dem 14. Jahrhundert (hl. Martin).
Alljährlich wird für die beiden Kartage das "Heilige Grab" errichtet und lädt mit bunten Farbkugeln beleuchtet, Gläubige zum stillen Gebet ein. Das Grab wurde erstmals 2005 nach über 60 Jahren wieder aufgebaut.
Erbaut:
Stil: Barock
Dettendorfer Straße 2, Bad Feilnbach
Pfarrkirche St. Korbinian Dettendorf
Der Legende nach blutete der tote heilige Korbinian, der am 8. September zwischen 724 und 730 in Freising verstarb und dessen letzter Wunsch es war, im Südtiroler Mais bei Kloster Kuens/Meran begraben zu werden, bei einer Rast des Leichenzuges dorthin in Dettendorf aus der Nase. Das Blut, das in einem Gefäß aufgefangen und an Ort und Stelle vergraben wurde, erwies sich 40 Jahre später, bei der Rückführung der sterblichen Überreste nach Freising unter Bischof Arbeo am 20. November 769, noch immer frisch und flüssig. Die Bewohner des Ortes sahen in dieser Tatsache ein Wunder und errichteten an dieser Stelle zu Ehren des Heiligen eine Kirche.
1689 konnte Hans Mayr d. Ä. aus der Hausstatt mit einem Neubau der Kirche beginnen, der 1697 durch Fürstbischof Johann Franziskus Ecker von Kapfing und Lichteneck geweiht und als Filialkirche der Pfarrei Irschenberg unterstellt wurde. Nach mehreren Instandsetzungen setzte der in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts beauftragte Willinger Kirchmaler Sepp Hilz neue Akzente. Nach gründlicher Überholung durch die Wiegerling’sche Werkstätte in Gaißach konnte die Kirchengemeinde 1997 das 300jährige Weihejubiläum ihrer St.-Korbinians-Kirche glanzvoll begehen.
In der malerischen Kirche mit ihrem vierjochigen Langhaus und die über das Kirchinnere sich wölbenden Stichkappentonne fallen die Krumper-Fenster auf, die im Chorraum nach oben und unten halbkreisförmig gebogen sind und helles Licht in den Langbau fluten lassen. Ihr schlanker Turm ist mit einer großartigen achteckigen Kuppel versehen. In der ungewöhnlichen, der Westseite vor gelagerten Halle, einem Vorgängerbau der Kirche aus dem Jahre 1684, der durch zwei kräftige Pfeiler geteilt ist, befinden sich ein gegeißelter Heiland und ein Totenkeller.
Auf dem barocken Hochaltar stehen rechts und links der Mutter Gottes als Himmelskönigin mit dem Kinde zwei spätgotische Holzfiguren (um 1500), die den hl. Korbinian und den hl. Sigismund darstellen. Die kleineren Figuren links und rechts zeigen die hl. Katharina und die hl. Barbara. Im Auszug thront Gott Vater mit der Weltkugel und dem Zepter, darunter ist der hl. Geist in Form der Taube. An der linken Seite des Altarraumes ist die Figur des hl. Sebastians und gegenüber die des hl. Bennos angebracht. Ein spätgotisches Glasgemälde im Altarraum (um 1500) stellt den hl. Korbinian als Bischof im roten Mantel dar, um ihn rankt sich eine Legende, die den Bären zu seinen Füßen erklärt.
Das Deckengemälde im Altarraum zeigt den Augenblick des Blutwunders, als das Gefäß mit dem frischen Blut eingegraben wird. Auf dem folgenden Deckengemälde von Sepp Hilz (1935) lässt sich ein Brautpaar in ländlicher Tracht vom hl. Korbinian den Segen für den gemeinsamen Lebensweg geben. Es folgt ein Bild mit der Legende des hl. Korbians mit dem gezähmten Bären und schließlich ein Fresko auf dem der Schutz der Dettendorfer durch den hl. Korbinian vor den Franzosen dargestellt ist. Zwei sehenswerte Votivbilder erinnern den Betrachter, wie der Kirchenpatron den Dettendorfern Schutz gewährt.
1842 erhielt die St.-Korbinians-Kirche eine eigene, von Kematen unabhängige Kirchenverwaltung. Seit 1900 hatten Kematen und Dettendorf eine gemeinsame Stiftungspflege.
1917 erfolgt die Anerkennung der beiden Filialkirchen Kematen-Dettendorf zur selbständigen Expositur der Pfarrei Irschenberg und Josef Herzinger (1917-1926), früher Benefziat in Au, wurde Expositus mit Sitz in Kematen. 1919 erhebt Kardinal Faulhaber die Expositur zur Pfarrrei mit der Besonderheit, dass die Pfarrei zwei Pfarrkirchen St. Martin in Kematen und St. Korbinian in Dettendorf besitzt.
Erbaut: 1689-1697
Stil: Barock
Irschenberger Straße 6, Bad Feilnbach